PantaleonsMuehlengasse, 4 roses

24.03. - 15.04.2017
Kamilla Bischof
Lea von Wintzingerode
"4 ROSES"

KAMILLA BISCHOF
LEA VON WINTZINGERODE

„4 ROSES“ 25.3. – 15.4.2017

KamiLea: Die Frau als Figur in der Malerei – ist dass wirklich ein spannender Beitrag zu einer feministischen Diskussion? Ja klar, die Rolle(n) der Frau in der Kunst und im real-existierenden Kunstbetrieb sind doch leider immer noch wichtige Themen! Und darum diskutieren da in der Ausstellung „4 Roses“ zwei Künstlerinnen mit Hilfe ihrer figurativen Bilder miteinander? Exakt, und dabei werden die, übrigens jeweils von einer Künstlerin gemalten Gemälde, auf denen Frauen in unterschiedlichen Kontexten zu sehen sind - lesend, „händchenhaltend“, mondän im Pelz auftretend, sich beinahe „kreatürlich“ in die Ecke duckend z.B. - zu so sinnlichen wie diskursiven PartnerInnen, ja gewissermaßen zu sich geschwisterlich Liebenden, die dennoch durchaus auch streitbar sind. Aber oftmals wird das Phänomen Gender hier in diesem Bildergespräch doch dezidiert offengehalten, nicht einmal das „Geschlecht“ ist zuweilen wirklich festzustellen. Eben, so bleibt es jenseits konventioneller und hierarchischer Festschreibungen ein (ästhetisch) verhandelbares Feld. Aber noch einmal meine Frage: Warum dieser kritische Dialog unter FreundInnen ausgerechnet im Medium Malerei? Na, weil diese „Königsdisziplin“ immer noch ein über weite Strecken von Männern dominiertes Medium ist, also endlich einmal zu so etwas wie einer „Königinnendisziplin“ werden könnte. Und vor allem weil die Malerei ein künstlerisches Medium ist, in dem sich Fragen wie die nach „weiblicher“ Subjektivität im Spannungsfeld von Stereotyp und Selbstbestimmung, der nach sinnlicher Verführung versus subversivem Unterlaufen von visuellen Standards, sowie der nach der künstlerischer Solidarität dank Zusammenausstellen gut stellen lassen. Außerdem ist ja nicht gesagt, dass dieser Dialog nicht immer wieder von den Beiden auch in anderer Art und Weise geführt (werden) wird, etwa in der Form eines Dialogs von Musik und Malerei.

Raimar Stange